Los Angeles - Bakersfield - 2. Juni 2017

3 Uhr morgens in LA, 'High Noon' in der Schweiz - Die Zeitumstellung macht sich bemerkbar und ich bin, trotz des anstrengenden 12-stündigen Fluges, bereits wach - Es könnte los gehen.

Dank persönlichen Kontakten konnte ich die Miet E-Glide noch gestern Abend übernehmen. Sie steht jetzt gut gesichert direkt vor der Hotel-Lobby und wartet wohl auch darauf dass es los geht.
Bei der herrschenden Finsternis würde es aber keinen Spass machen und die Wetteraussichten sind so schön dass ich mich wahnsinnig auf die erste Etappe über die 'San Gabriel Mountains' freue.

Ab 6 Uhr gab es Frühstück und ich war doch sehr überrascht wie vielfälltig das Buffet war. Neben dem Standardangebot gab es auch Yoghurt, frische Früchte, 'Hacktätschli' und Ei. Nachdem alles erledigt war, mein Navi alle Satelliten gefunden hatte, konnte ich losfahren. Auf dem Highway durch Los Angeles im morgentlich Arbeitsverkehr ist kein Zuckerschlecken. Dank der Expresslanes und dem in Amerika gestatteten Rechtsüberholen kam ich aber doch sehr gut voran und nach knapp einer Stunde konnte ich in den 'Los Angeles Crest' Highway einbiegen. Schon bald kam ein Warnschild 'Kurven auf den nächsten 55 Meilen'. Was die Amis als Warnung ansehen weckte in mir eine grosse Freude...

Diese Strecke habe ich auf meiner ersten Route 66 Tour im 1997 entdeckt und seither ist sie in der Regel der 'Nachtisch' jeder 66 Tour, für mich ist sie nun mal das Apéro. Kurve um Kurve ging es den Berg hoch und nach zig Fotohalten kam ich zur Newcombe Ranch, das einzige Restaurant auf diesen rund 100 Kilometern. Ich stärkte mich mit einem Cub of Coffee und schon bald ging die Kurvenorgie weiter.

In Big Pines bog ich nach links Richtung Antelope Valley links ab, und verliess die mir bekannte Strecke. Ab hier ist jetzt für mich Neuland und ich bin gespannt was mich da alles erwartet. Die Kurven setzten sich ins Tal hinunter fort, doch einmal hat die schönste Kurvenorgie ihr Ende, die letzte Kurve und die Strasse geht 'schnurgerade', so weit man sieht, ins Tal hinunter.

Das Antelope Valley ist die westliche Fortsetzung der Mohawje Wüste und die merkte ich auch an der herrschenden Hitze. Ab hier war dann viel Geradeausfahren angesagt und neben dem Erwitern meiner T-Shirtsammlung bei den Harle Händlern gibt es nicht mehr viel zu schreiben.

Zum Nachtessen wäre es eigentlich nur über die Strasse... Es zeigte sich aber, dass die Amis kein Volk von Fussgängern sind. Um über die Strasse zu kommen mussten drei Strassen überquert weden, da der direkte Weg für Fussgänger verboten ist. Trotz dieses Umweges schmeckten die Spare-Rips hervorragend.